Freitag, 23. Oktober 2009

Warum Rotwein nicht zu Fisch passt


Japanische Forscher haben in einer Studie eindeutig nachgewiesen, warum Rotwein nicht zu Fisch passt. Damit wurde ein wissenschaftlicher Beweis für die Daumenregel "Rotwein zu rotem Fleisch und Weißwein zu Fisch" erbracht, berichtet das Wissenschaftsmagazin Journal of Agricultural and Food Chemistry. Eisen im Rotwein sorgt nämlich dafür, dass der Wein zu Fisch einen unangenehmen Nachgeschmack verursacht.

Die Forscher haben Weinverkoster 38 verschiedene Rot- und 26 verschiedene Weißweine zu einem Jakobsmuschelgericht serviert. Einige der Weine enthielten geringe Spuren von Eisen, die von Land zu Land und von Region zu Region verschieden hoch waren. Die Tester gaben an, dass Weine die mehr Eisen enthielten einen stärkeren Nachgeschmack hatten. Der Fischgeschmack ließ übrigens nach, wenn eine Substanz zugeführt wurde, die Eisen bindet. Rotweine mit geringem Eisengehalt sollten zum Fisch auch deutlich besser passen.

Daumenregel in moderner Küche längst durchbrochen

"Die Daumenregel, dass Rotwein zu rotem Fleisch und Weißwein zu hellem Fleisch sowie Fisch getrunken wird, war lange Zeit ein Dogma, das jedoch längst durchbrochen wurde", meint der Weinexperte Michael Pronay vom A-La-Carte-Magazin http://www.alacarte.at. "Heutzutage wird alles getrunken, wie es einem persönlich beliebt." In Frankreich und in den mediterranen Ländern gebe es einige Fisch- und Meeresfrüchte-Gerichte, die in dunkler Rotweinsauce zubereitet werden und zu denen üblicherweise auch Rotwein getrunken wird.

Der Eisenanteil von Rotwein sei für Weinexperten nicht von Belang. Pronay vermutet, dass kräftigere und farbtiefere Rotweine auch höhere Anteile an Extrakten und damit auch an Eisen haben. "Die Grundidee der Daumenregel ist einfach nur, dass es in der Regel besser passt, zu Fisch Weiß- und zu rotem Fleisch Rotwein zu trinken", meint der Experte abschließend.

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