Mittwoch, 11. November 2009

Luftfahrtunternehmen lehnen Erhöhung der Flugsicherungsgebühren vehement ab

Der Fachverband Luftfahrt in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) lehnt die am Wochenende bekannt gegebenen Pläne der heimischen Flugsicherung Austro Control, die Flugsicherungsgebühren mit Jänner 2010 drastisch anzuheben, vehement ab. Die Verteuerung soll demnach mehr als 13 Prozent betragen und wird mit dem krisenbedingten Rückgang des Flugverkehrs und dem Vollkostendeckungsprinzip argumentiert.

"Für die österreichischen Luftfahrtunternehmen bedeutet diese Preissteigerung ein massives Problem, da sie die Branche in einer wirtschaftlich äußerst prekären Situation trifft", sagt die Geschäftsführerin des Fachverbands Luftfahrt, Gritta Grabner. Die Luftfahrtbranche sei in einer weltweiten Krise, es seien dieses Jahr weitaus drastischere Verluste zu befürchten als bislang angenommen.

Die internationale Flugtransport-Vereinigung IATA rechnet für 2009 mit einem Minus von 9 Milliarden Dollar (rund 6,4 Milliarden Euro). Weltweit sind ca. 100 000 Arbeitsplätze in Gefahr, ein Viertel davon in Europa. Unklar ist bislang in der Branche, wie die weitere Entwicklung verlaufen wird. Ein Aufschwung ist noch nicht in Sicht. Experten sehen die jetzige Luftfahrtkrise als die schwierigste Situation an, mit denen sich die Industrie je auseinandersetzen musste.

"Durch eine so dramatische Preissteigerung zum aktuellen Zeitpunkt kommt die ohnehin angeschlagene heimische Luftfahrtbranche in noch stärkere Bedrängnis. Die Wettbewerbssituation wird zu Lasten der österreichischen Luftfahrtunternehmen weiter verschärft", warnt Grabner. "In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sollte die Austro Control ihre Effizienz steigern und Einsparungen durch interne Verbesserungen erzielen anstatt die Preise zu erhöhen." Aufgrund des starken Rückgangs im Flugverkehr sei eher eine Senkung der Gebühren statt einer Preissteigerung der volkswirtschaftlich richtige Weg.

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